Pilatus Blog

Wie macht man ein Raclette?

Geschrieben von Laura Caduff | 06.01.2023 09:48:20

Raclette ist nebst dem Käsefondue wohl das bekannteste Nationalgericht der Schweiz. Die Geschichte des Gerichts, welches zuerst noch als Bauernmahlzeit galt, geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Schon damals wurde vorwiegend in den Alpen ein Laib Käse an einen Ofen gehalten und der geschmolzene Käse danach schichtweise abgestreift. Der Name Raclette lässt sich auf das französische Wort «racler» zurückführen, was so viel heisst wie «abschaben» oder «abkratzen».

WELCHER OFEN BENÖTIGE ICH FÜR EIN RACLETTE?

Für ein traditionelles Raclette benötigt man bestenfalls ein offenes Feuer oder ein speziell für Raclette hergestellten Elektro-Ofen für halbe Käselaibe. Dieser gehälftete Käselaib wird dabei in eine Halterung gespannt und unter den Heizkörper geschoben. Dabei wird die obere Schicht gegrillt und danach mit einem Messer auf einen Teller abgeschabt. Es gibt diverse Modelle, die je nach Personenzahl besser oder weniger gut geeignet sind.

Für den Raclette-Schmaus im kleineren Rahmen wie zum Beispiel zu Hause, ist ein Raclette-Ofen für vorgeschnittene Käsescheiben eine dankbare Alternative. Die Tischgeräte in diversen Ausführungen fanden vorwiegend ab den 80er Jahren den Weg in die Schweizer Esszimmer.

WELCHER KÄSE EIGNET SICH AM BESTEN FÜR RACLETTE?

Raclettekäse ist ein leichtschmelzender Halbhartkäse aus Kuhmilch.

Wie der Name schon sagt, ist «Walliser Raclette» die geschützte Bezeichnung für den im Kanton Wallis hergestellten Käse aus Rohmilch. Der Käse wird mindestens drei Monate gereift und hat einen Fettgehalt von mindestens 50% (Fett in der Trockenmasse).

Anderer in der Schweiz hergestellter Raclettekäse wird «Schweizer Raclettekäse» genannt und ist nicht geschützt. Für dessen Herstellung wird oft auch pasteurisierte oder thermisierte Milch verwendet. Der Fettgehalt liegt hier zwischen 46 bis 54,9% (Fett in der Trockenmasse).

Im Handel gibt es mittlerweile eine grosse Auswahl an Raclettekäse in verschiedenen Sorten wie zum Beispiel Pfeffer, Knoblauch oder Paprika. Meist ist der Käse bereits in Scheiben geschnitten.

WELCHE BEILAGEN GEHÖREN ZUM RACLETTE?

Die klassischen Beilagen sind Kartoffeln, Essiggurken, Silberzwiebeln und Maiskölbchen. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und so scheiden sich auch hier die Geister.

Von Früchten, Gemüse bis Fleisch ist alles erlaubt, was einem so schmeckt. Zum Verfeinern darf am Schluss auch das Gewürz nicht fehlen. Pro Person kann mit 200 – 250g Käse und derselben Menge Kartoffeln gerechnet werden.

Auch bei den Getränken kann fast nichts falsch gemacht werden. Von Tee bis Wein geht hier alles. Um die Verdauung anzuregen wird gerne Schwarz- oder Kräutertee getrunken.

 

LOS GEHT’S

Da direkt am Esstisch «gekocht» wird, benötigt man für das Raclette nur eine kurze Vorbereitungszeit. Einzig die Kartoffeln sollten vor dem Hinsetzen gekocht werden (je nach Sorte 25 – 45 Minuten).